24-Stunden-Aktion von 11.-12.07.2014

Einen Tag lang Feuerwehrmann sein

25 Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Schwendi-Wain üben Einsätze bei einer 24-Stunden-Aktion

Mit Spreizer und Schere gingen Jugendliche bei der 24-Stunden-Aktion zu Werke, um eine eingeklemmte Person in einem Unfallfahrzeug zu befreien.
Mit Spreizer und Schere gingen Jugendliche bei der 24-Stunden-Aktion zu Werke, um eine eingeklemmte Person in einem Unfallfahrzeug zu befreien.

Von Bernd Bauer Schwäbische Zeitung 15.07.2014

 

Ein bisschen blass um die Nase, von leichter Müdigkeit gezeichnet, aber mit einer Menge neuer Erlebnisse im Kopf: So haben am Samstag die meisten der 25 Kinder und Jugendlichen von der Jugendfeuerwehr Schwendi-Wain die diesjährige 24-Stunden-Aktion beendet.

 

Einen Tag lang Feuerwehrmann sein, mit den Kameraden ständig zusammen und bei diversen Einsätzen rund um die Uhr als Helfender für den Dienst gewappnet – diese besondere Situation erwartete die 25 Feuerwehr-Nachwuchskräfte (darunter zwei Mädchen), als sie am Freitagabend ins Schwendier Feuerwehrgerätehaus „einzogen“ – ausgerüstet mit Isomatten, Schlafsäcken und einigen wenigen anderen Habseligkeiten. Nach der Begrüßung durch Jugendfeuerwehrwart Rainer Segmehl suchten sich die Aktionsteilnehmer zuerst einen Schlafplatz. Danach wurden sie von den 15 Betreuern bei der Fahrzeugkunde über die technischen Ausrüstungen der Feuerwehrfahrzeuge unterrichtet, ehe dann beim Grillen der Hunger vertrieben wurde.

 

Soweit der chillig-gemütliche Teil der 24-Stunden-Aktion. Denn nach dem Abendessen standen die Funkmeldeempfänger kaum mehr still. Insgesamt zehn Mal gab es einen Alarm für die Zehn- bis 18-Jährigen. Sie mussten entweder gruppenweise mit ihren Betreuern ausrücken oder als komplette Mannschaft. Letzteres auch nachts um 4 Uhr, als aus Bußmannshausen ein Feuer (die Betreuer hatten dort einen Holzhaufen angezündet) gemeldet wurde.

 

Aber auch beim Beseitigen von Ölspuren, umgestürzten Bäumen, der Suche vermisster Personen oder bei technischer Hilfe nach Fahrzeugunfällen mussten sich die Jugendlichen im Einsatz beweisen. Natürlich bestens angeleitet und betreut von 15 Jugendausbildern, die sich das ganze Jahr über um den Feuerwehr-Nachwuchs kümmern. „Die Älteren in den Gruppen haben sich um die Jüngeren gekümmert und diese mitgezogen“, freute sich Betreuer Christoph Seifried über das gute Miteinander und die Schulung von sozialer Kompetenz während einer solchen Aktion.

 

Weil es beim letzten gemeinsamen Einsatz, einer Personensuche beim Schwendier Hundeübungsplatz, wie aus Kübeln geschüttet hat und die Jugendlichen durchnässt waren, haben die Verantwortlichen die Aktion eine Stunde früher abgebrochen. „So war es nur eine 23-Stunden-Aktion. Aber Spaß gemacht hat es trotz der Anstrengungen allemal“, bilanzierte Rainer Segmehl. Und der elfjährige Felix, seit einem dreiviertel Jahr bei der Jugendfeuerwehr, pflichtete ihm bei: „Ich bin schon ein bisschen müde, aber das Ausrücken zu den Einsätzen, besonders nachts zum Feuer in Bußmannshausen, war toll“. Und natürlich auch die Übernachtung im Feuerwehrgerätehaus.

 

Die Verpflegung der Jugendlichen bei der „23-Stunden-Aktion“ hat die Gemeinde übernommen. Laut Bürgermeister Günther Karremann ist dies ein Dankeschön an die Jugendfeuerwehr Schwendi-Wain für ihre engagierte Arbeit bei einer Waldputzete im Frühjahr, bei der wilde Müllablagerungen beseitigt wurden.