Feuerwehr-Nachwuchs probt Ernstfall
Menschenrettung und Brandbekämpfung verläuft erfolgreich
Von Kurt Kiechle Schwäbische Zeitung 15.10.2012
BURGRIEDEN-BÜHL Rund 100 Jugendliche der Freiwilligen Feuerwehren Laupheim, Achstetten, Mietingen, Schwendi- Wain und Burgrieden haben am Samstagnachmittag bei idealem Wetter den Ernstfall
geprobt. Die Großraumübung des Kreisfeuerlösch-Verbands „Nord“ wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Burgrieden mit Unterstützung eines kompetenten Organisationsteams ausgerichtet.
Der Entsorgungsbetrieb Alba Oberschwaben im Burgrieder Gewerbegebiet „Beim Flugplatz“ stellte sein Firmengelände zur Verfügung. Dafür dankte Bodo Stetter, neuer Kommandant der Wainer Wehr und Kommentator der Übung, dem Alba- Geschäftsführer Kurt Maucher. Auf dem weitläufigen Werksareal mit einer überdachten Fläche von mehr als 10 000 Quadratmetern wird jede Menge Recycling-Material wie Papier, Holz, Kunststoff, Müll, bis hin zu Problemstoffen gesammelt und zwischengelagert. Diese Verhältnisse vor Ort lieferten sozusagen die Basis für einen realistischen Großraumeinsatz.
Die Aufgaben der jungen Floriansjünger teilten sich in Menschenrettung, Brandbekämpfung mit Wasser und Löschschaum sowie die Wasserförderung über eine lange Wegstrecke auf. Dabei spielten sich vor den Augen der Zuschauer in der eigens eingerichteten Zone diese Szenarien ab: Arbeiter in der Sortiereinlage im oberen Bereich der Lagerhalle sind mit dem Sortieren von Papier beschäftigt. Ein Lagerschaden des Förderbandes löst einen Schwelbrand mit starker Rauchentwicklung aus. Unbeschadet gelangen die Arbeiter ins Freie. Hier stellen sie fest, dass einer ihrer Kollegen fehlt. Sofort setzt Bodo Stetter, als fiktiver Mitarbeiter von Alba, einen Notruf an die Rettungsleitstelle mit den entsprechenden Informationen – „Bei uns brennt es in der Firma und der Josef fehlt – wahrscheinlich ist er noch in der Anlage“ – ab.
Jetzt löst die Leitstelle den Alarm für die Feuerwehr Burgrieden aus, mit dem Alarmstichwort „Menschenrettung und Brandbekämpfung bei der Firma Alba“. Wenige Minute später ist die Burgrieder Wehr mit ihrem LF 8/6 und neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) am Einsatzort, rechtzeitig kann die vermisste Person geborgen werden. Sofort erkennt Martin Locher von der Einsatzleitung, dass sich aus dem Schwelbrand inzwischen ein Vollbrand entwickelt hat – ein Löschzug der Stützpunktfeuerwehr Laupheim wird zur Unterstützung angefordert. Nun kann die Brandbekämpfung auch über die Drehleiter aufs Dach erfolgen. Die Förderleistung von 1600 Liter pro Minute reicht gerademal aus, um den Wasserwerfer der Drehleiter zu versorgen.
Alles geht Hand in Hand
Die von der Einsatzleitung getroffenen Maßnahmen zur Brandbekämpfung, in die sich die zusätzlich angeforderten Wehren aus Achstetten, Mietingen und Schwendi-Wain teilen, sind erfolgreich. Alles geht Hand in Hand, wobei die Wasserförderung über eine lange Wegstrecke und die Wasserentnahme aus der Löschwasserzisterne für das Gewerbegebiet sowie aus Überfluthydranten eine gewisse Herausforderung für die Floriansjünger darstellt.
Zu einem kurzen technischen (nicht simulierten) Störfall kommt es durch einen Pumpenschaden. Mit Fahrzeugen sind auch die Wehren aus Großschafhausen, Schönebürg und Sießen mit Blaulicht und Martinshorn angerückt, so dass sich letztlich insgesamt 15 Feuerwehrfahrzeuge vor Ort befinden. „Der Brand ist gelöscht und damit die Übung beendet“, verkündetet der Kommentator nach bald zwei Übungsstunden den Zaungästen zufrieden. Ein Gruppenbild mit allen Akteuren und Fahrzeugen sowie die obligatorische Nachbesprechung dürfen natürlich nicht fehlen.